Narr im Schatten

erschienen in der Reihe "Der Poetische Blick"

fotografiert von Yvonne Salvamoser

Im Schatten eines oktagonalen Gefäßes, in das hinein plätschernd Wasser fällt, sitzend auf einem dreieckigen Podest, lacht er ein Lachen, in dem Genussvolles mit lacht. Er hat sich die stille Seite ausgesucht, jene vom lauten Geschehen abgewandte, von allzu vielen Blicken geschützte, denn er hat eigentlich einen Grund dafür, da oben herum er zwar Fliege und elegant Blazer trägt, unten herum sich aber schamlos zeigt. Dass er womöglich entflogen ist, selbst überrascht, unvorbereitet, und in Händen hält was er begehrte? Es scheint ein gewöhnlicher Gegenstand zu sein; oder lässt sich damit Besonderes in die Welt sprühen? Vielbewunderte Bilder seiner schalkhaften Phantasie - vielleicht gar lüsternen - die versprüht, eingeatmet dann entstehen indem, der ihn entdeckt hat und lange genug verweilte? Wer jedoch weiß, dass es ihn gibt, sieht ihn sehr wohl von dort, von wo er sich abgewandt: sein Fuß, mit den gespreizten vier Zehen, hält er zu lässig aus seinem Schlupfwinkel. Und folgt der Blick des von ihm Besprühten seinen Glupschaugen, sieht der phantastisch Bebilderte nicht nur weiter eine Gasse hinab, sondern in den Zauber eines entrückenden Augenblicks. Er mag ein Narr sein, aussehen wie einer, doch dort, wo er hockt, wird das Närrische zum Innehalten auf dem Weg eines geschäftigen Alltags.